Halboffene Weidelandschaften â Weidezäune im Naturschutzgebiet
Die Wildnis kehrt langsam ins Landschaftsbild von Deutschland zurĂźck â zumindest teilweise. Denn immer mehr Kommunen, Gemeinden und nicht zuletzt Tierhalter schätzen den Mehrwert von halboffenen Weidelandschaften. Der Sinn und Zweck von groĂflächig extensiven Weidesystemen ist es, mit mĂśglichst geringem Aufwand attraktive Lebensräume fĂźr eine Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten zu schaffen. Die ganzjährige Beweidung durch Robustrassen wird bereits erfolgreich in unseren europäischen Nachbarländern betrieben und gewinnt nun in Deutschland mehr und mehr an Bedeutung. Wir von ZAUNQ mĂśchten Ihnen das Konzept von Halboffenen Weidelandschaften vorstellen und zeigen, worauf Sie bei der Umsetzung des Weidezauns achten sollten.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis:
- Das Konzept von halboffenen Weidelandschaften
- Welche GrĂźnde sprechen fĂźr extensive Weidesysteme in Deutschland?
- Kommen extensiv genutzte Weidelandschaften fĂźr Sie in Frage?
- Welche Weidetiere kĂśnnen angesiedelt werden?
- Welche Anforderungen stellt die Halboffene Weidelandschaft an den Weidezaun?
- Chancen, die sich aus Wilden Weiden fĂźr Ihre Region ergeben
Das Konzept von halboffenen Weidelandschaften

Im Grunde stellen extensiv bewirtschaftete Weidelandschaften eine der ursprĂźnglichsten Formen der Landschaftsnutzung dar. Durch die ganzjährige Beweidung werden groĂflächige Landschaften gepflegt und zugleich zahlreichen Tieren und Pflanzen als neuer Lebensraum zugänglich gemacht. Halboffene Weidelandschaften werden mit verschiedensten Weidetierarten bewirtschaftet. Sie sollten lediglich robust genug sein, um auch die kalten Monate im Freien zu Ăźberstehen. Denn vor allem im Winter ist der Einfluss der Weidetiere auf die Landschaftsgestaltung enorm. In der kalten Jahreszeit werden Nahrungsreserven genutzt, die während der Sommermonate verschmäht blieben. Durch den Verbiss der GehĂślze und die Reduzierung der Triebe wirken die Tiere effizient einer Verbuschung der Landschaft entgegen. Dabei ist es von Vorteil, dass bestimmte Bereiche der Weide stärker genutzt werden als andere. Im Sommer beispielsweise dienen PfĂźtzen auf stark beanspruchten Trampelpfaden Insekten als Brutstätte, die wiederum bei der Etablierung eines naturnahen Ăkosystems helfen.
Zwar kÜnnen Sie die Nutzung der Flächen durch die Tiere mithilfe gezielter Abzäunungen beeinflussen.
Der Grundgedanke ist jedoch, dass Sie die Weidetiere entscheiden lassen, welche Bereiche der Weide sie intensiver oder eben auch extensiver verwenden mĂśchten.
Die Entscheidung fßr eine solche Beweidungsart hat dabei keineswegs nur wirtschaftliche Grßnde. Insbesondere aus der Sicht des Naturschutzes erhalten Sie durch extensiv beweidete Flächen artenreiche Heiden, Wiesen und andere wertvolle Grßnlandflächen als Lebensraum.
Welche GrĂźnde sprechen fĂźr extensive Weidesysteme in Deutschland?
NatĂźrlich reichen GrĂźnde zugunsten des Naturschutzes allein nicht aus, um diese spezielle Form der Weidenutzung mancherorts in die Tat umzusetzen. Doch ergeben auch aus wirtschaftlicher Perspektive extensive Weidesysteme Ăźberaus Sinn. Die wichtigsten Argumente, die fĂźr halboffene Weidelandschaften sprechen, haben wir nachfolgend fĂźr Sie zusammengestellt.

GrĂźnde, die fĂźr halboffene Weidelandschaften sprechen:
- durch die Nutzung von extensiven Weidelandschaften wirken Sie dem Verlust von Artenvielfalt und Strukturen in der Natur aktiv entgegen
- Die bisher konventionelle Bewirtschaftung von Offenland, beispielsweise durch Mahd oder Entkusselung, ist vielerorts nicht mehr finanzierbar; ebenso ist ein weiterer RĂźcklauf der EU-Agrarsubventionen absehbar
- Halboffene Weidelandschaften existieren nicht nur im Rahmen von Naturschutzprojekten, sondern kĂśnnen auch als AusgleichsmaĂnahmen gewertet oder zur Arrondierung von Pachtflächen genutzt werden
- Die Kosten fĂźr Pflege und Versorgung der Tiere reduzieren sich auf ein Minimum
- Die Weideflächen kÜnnen weiterhin flexibel verwendet werden: Egal ob zeitweilige intensive Beweidung, zeitweilige Beweidung mit anderen Weidetierarten oder Pflege der Landschaft durch gezielte Entbuschung oder Mahd
Vergessen Sie nicht, dass sich mit dem ErlĂśs verkaufter Weidetiere ebenfalls Einnahmen erzielen lassen, die in die extensive Weidehaltung oder anderweitig investiert werden kĂśnnen.
Kommen extensiv genutzte Weidelandschaften fĂźr Sie in Frage?
Selbstverständlich ist der Schritt hin zu Halboffenen Weidelandschaften sehr groĂ. Demzufolge mĂśchte er gut durchdacht und geplant sein. Gewiss fragen Sie sich, welche Kosten auf Sie zukommen oder welche Bedingungen eine solche Haltungsform allein schon strukturell und geographisch voraussetzt. Hierzu mĂśchten wir Ihnen gern einige Anregungen geben.
Zunächst mÜchten wir aufzeigen, welche Voraussetzungen Sie fßr die Beweidungsform erfßllen mßssen.
Sie benĂśtigen:
- groĂe, geschlossene Flächen zur Beweidung, am besten mit natĂźrlicher Wasserversorgung, jedoch nicht zwingend notwendig
- einen zuverlässigen Träger des Projektes
- eine genaue Vorstellung, welchen Nutzen die Weidelandschaft in Ihrem speziellen Fall erfĂźllen soll und auf welche Weise langfristig Einnahmen erzeugt werden
- Zu Beginn ein vernßnftiges Startkapital, mit dem sich der Zaunbau, die Infrastruktur wie auch die Beschaffung der Weidetiere finanzieren lässt
- Verantwortliche, die die Flächenentwicklung dokumentieren, um so den Nutzen der Weideform zu belegen
Einnahmen kĂśnnen Sie unter anderem erzielen durch:
- Flächenprämien aus dem Vertragsnaturschutz
- die Zucht und den Weiterverkauf der Weidetiere
- Fleischverkauf ßber mÜglichst regionale Händler
- Touristen, denen ein attraktives Ausflugsziel geboten wird
Neben den anfänglichen Investitionen und mĂśglichen Einnahmequellen haben Sie selbstverständlich laufende Kosten zu decken. Dazu gehĂśren Ausgaben fĂźr Arbeitskräfte, die jedoch vergleichsweise minimal ausfallen, Versicherungsbeiträge sowie die medizinische Versorgung Ihrer Weidetiere. Auch die Schlachtung der Tiere und nicht zuletzt die Vermarktung Ihres Weidekonzepts beanspruchen Geld. Jedoch bei Weitem nicht so viel, wie bei der konventionellen Tierhaltung oder traditionellen Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen GroĂflächen.
Um Ihnen ein mĂśglichst umfassendes Bild dieser besonderen Form der Beweidung zu bieten, mĂśchten wir aber auch mĂśgliche Probleme nicht vorenthalten.

So kann beispielsweise die Gesetzesgrundlage eine strikte Trennung von Offenland bzw. Weide und Wald vorsehen. Auch die regelmäĂig stattfindenden Veterinär-Untersuchungen kĂśnnen bei allzu scheuen Weidetieren schnell zum Problem werden, wenn diese nicht an die Anwesenheit von Menschen gewĂśhnt sind. Nicht zuletzt besteht nach wie vor das Risiko, dass die beweidete Fläche trotz aller BemĂźhungen dennoch verwildert. Da sich jedoch bereits in Dänemark, Niederlanden, Belgien und Teilen Deutschlands erfolgreich genutzte extensive Weidesysteme befinden, ist der Erfahrungsschatz groĂ und eine bedarfsgerechte Beweidung von Anfang an mĂśglich.
Welche Weidetiere kĂśnnen angesiedelt werden?

Es gibt eine Reihe von Weidetierrassen, die sich durch ihre Robustheit sehr fßr die ganzjährige Beweidung eignen. Neben landwirtschaftlichen Nutztieren kÜnnen auch Wildtiere eingesetzt werden. Rassen, mit denen bereits positive Erfahrungen gemacht wurden, haben wir hier zusammengefasst:
- Rinder: Highland-Rind, Galloway-Rind, Aubrac-Rind, Schottisches Hochland-Rind
- Pferde: Shetland-Pony, Island-Pferd, Fjord-Pferd, Konik-Pferd, Exmoor-Pony
- Schafe und Ziegen wie Burenziegen
- Rothirsch
- Damhirsch
- Reh
- Elch
- Wisent
Unabdingbar fĂźr das Projekt ist jedoch, dass die Anzahl der Tiere, also die sogenannte Besatzdichte, dem Futterangebot angepasst ist. DafĂźr werden der zur VerfĂźgung stehende Biomoassevorrat sowie dessen Anteil an SĂźĂgrasanteil gemessen. Je nach Rasse ist eine ZufĂźtterung im Winter mal mehr, mal weniger notwendig.
Generell sollten heimische, gefährdete Haustierrassen bevorzugt werden. Auf diese Weise hätten seltene Rassen wie das Wisent die MĂśglichkeit, in Deutschland erneut heimisch zu werden. Auch Multi-Spezies-Systeme, also die Haltung von mehreren unterschiedlichen Tierrassen auf einer extensiven Weide, werden bei der Halboffenen Weidetierhaltung ausdrĂźcklich begrĂźĂt.
Welche Anforderungen stellt die Halboffene Weidelandschaft an den Weidezaun?
Wir von ZAUNQ â Die Festzaunprofis â waren bereits an vielen Naturschutzprojekten beteiligt und haben die âWilden Weidenâ umzäunt. Grundsätzlich wird fĂźr extensive Weidesysteme ein fester stationärer Zaun benĂśtigt. Ob eine Elektrifizierung notwendig ist, hängt vor allem von der Tierart ab. Rinder und Pferde benĂśtigen beispielsweise einen Elektrozaun, während z.B. Ziegen durch ihre Fähigkeit zu Klettern besondere AnsprĂźche an die Bauart des Zaunes stellen. Immer mehr bauen wir feste Zäune mit Tornado, einem hochfesten Stahl-Wildzaun mit einem speziellen Knoten, der sehr fest gespannt wird, wobei dann kein Strom notwendig ist.
Unserer Erfahrung nach hat sich Robinie als Weidezaun Holzart besonders bewährt, da sie widerstandsfähig, robust und ßber viele Jahre hinweg unbeschädigt bleibt.

Bis der eigentliche Weidezaun umgesetzt wird, bedarf es einer genauen Planung. Bevor die eigentlichen BaumaĂnahmen stattfinden, mĂźssen zunächst die Grenzen der âWilden Weideâ festgelegt werden. Darin einbezogen werden mĂśgliche Gefahrenbereiche und Landschaftselemente wie Gräben, Wälder oder Gewässer, die den Zaunbau zusätzlich beeinflussen. Auch mĂźssen Sie bereits im Vorfeld nach MĂśglichkeiten zum Anschluss von Wasser und Netzstrom vor Ort suchen. Nicht zuletzt sind die naturschutzrechtlichen Rahmenbedingungen sowie Richtlinien zum Wasserschutz in die VorĂźberlegungen einzubeziehen.
Erst wenn die grundlegenden Rahmenbedingungen geklärt sind, wenden Sie sich an einen Profi fĂźr Festzäune. Dieser fĂźhrt mit Ihnen eine Vor-Ort-Besprechung durch und erstellt Ihnen ein Angebot. Sind Sie mit diesem einverstanden, geht es an die eigentliche Umsetzung des Weidezauns. Nachdem ein Termin festgelegt und sich auf die Materialart geeinigt wurde, setzt Ihr Weidezaun-Fachmann den vereinbarten Zaun in die Tat um. Bevor der Zaun schlieĂlich abgenommen und von der Bauleitung freigegeben wurde, werden die Zaungeräte installiert sowie ein Blitzschutz laut VDE angebracht.
ZAUNQ â Ihr Partner im Festzaunbau

Bitte sprechen Sie uns an, wenn Sie Interesse an einem Weidezaun aus Robinie haben. Wir sind mit unserem Zaunbau- und Rammservice deutschlandweit fĂźr Sie im Einsatz. Als Festzaunprofis errichten wir Weidezäune fĂźr jede Tierart und nach Ihren Vorstellungen. Ob ein Festzaun fĂźr Rinder, eine Koppel fĂźr Pferde â egal fĂźr welche Tierart ein Weidezaun gebaut werden soll â ZAUNQ Ăźbernimmt die Planung und Umsetzung Ihres Zaunprojektes. Rufen Sie uns einfach an oder nehmen Sie Kontakt per E-Mail mit uns auf. Wir freuen uns, Sie kennenzulernen!
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