Übertragung der Afrikanische Schweinepest (ASP)
Die Übertragung der ASP kann auf zwei Wegen stattfinden: direkt oder indirekt.
Direkte Übertragung des ASP-Virus
Die direkte Übertragung findet von Tier zu Tier statt.
Etwa indem sich die Tiere in direktem Kontakt zueinander befinden, wie bei Tiertransporten oder in ihren Stallungen.
Am effizientesten ist die Übertragung mit dem Virus jedoch über Blut.
Indirekte ASP-Übertragung
Doch die Übertragung kann auch indirekt stattfinden, wobei der Mensch hier einen entscheidenden Anteil trägt. So kann die indirekte Übertragung von der ASP erfolgen über:
- unachtsam entsorgte Schlachtabfälle sowie Fleisch- und Wurstwaren
- Fahrzeuge und landwirtschaftlich genutzte Geräte und Maschinen
- Jagdausrüstung und Kleidung wie Stiefel oder Messer
- kontaminiertes Tierfutter
Das Problem mit dem Virus ist, dass es sehr widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen ist. So ist es sehr resistent hinsichtlich Hitze und Kälte und kann bis zu einem halben Jahr in blutkontaminierter Erde überleben. Auch in verarbeiteter Wurst ist das Virus noch lange nachweisbar und kann – sofern es unsachgemäß entsorgt wurde – damit Schwarzwild infizieren, welches das Fleisch aufnimmt. Aber auch ein Mensch, der ein befallenes Stück Wild berührt hat, kann das Virus der ASP weiterverbreiten, zum Beispiel an Hausschweine.
Umso wichtiger ist es, die geltenden Hygienemaßnahmen noch ernster zu nehmen und gewissenhaft zu verfolgen.
Maßnahmen zur Eindämmung der ASP
In der Politik wird die Ausbreitung des ASP-Virus mit Sorge betrachtet und daher sehr ernst genommen.
Die Bundesregierung führt zusammen mit den Bundesländern eine Reihe von Maßnahmen durch, um die ASP in Deutschland wirksam zu bekämpfen.
Öffentliche Schutzmaßnahmen
gegen die ASP
- Ausweisung besonderer Schutzmaßnahmen in betroffenen Gebieten (z.B. Brandenburg und Sachsen)
- Enge Zusammenarbeit des Bundeslandwirtschaftsministeriums mit betroffenen Bundesländern, der Europäischen Kommission und anderen Staaten
- Finanzierung notwendiger Zaunbauten durch die Bundesländer
Weitere Maßnahmen der Bundesregierung zur ASP-Bekämpfung und Vorsorge
- Einschränkung des Personen- und Fahrzeugverkehrs innerhalb bestimmter Gebiete
- Beschränkung oder Verbot der Jagd oder Nutzung landwirtschaftlicher Flächen
- Anlage von Jagdschneisen und verstärkte Fallwildsuche
- Beauftragung Dritter (z.B. Forstbeamte oder Berufsjäger) zur verstärkten Jagd in bestimmten Gebieten
Umgang mit ASP-infizierten Schweinen
Infizierte Wild- und Hausschweine zeigen fieberartige Anzeichen und weisen eine Bewegungs- und Fressunlust auf. Im Endstadium ziehen sie sich in kühle, geschützte Bereiche zurück um dort zu verenden. Doch auch nach dem Tod eines Tieres ist das Virus in dem Kadaver noch monatelang infektiös.
Vorgehen bei Wildschweinen mit dem ASP-Virus
Damit infizierte bzw. bereits verendete Wildschweine nicht zahlreiche Artgenossen anstecken, gibt es Teams bestehend aus Mensch und Hund, die gezielt nach den Kadavern von Wildschweinen suchen und diese aufspüren.
Ist das Wildschwein mit dem Virus infiziert, wird ein Zaun um den Fundort, die sogenannte Kernzone, mit einem Umfang von ca. 20 Kilometern errichtet. Um diese Kernzone herum entsteht eine sogenannte weiße Zone. Diese wird mit einem ca. 70 Kilometer langen Zaun begrenzt. Die beiden Zäune sollen das infizierte Schwarzwild daran hindern, das Gebiet zu verlassen und das Virus weiter zu verbreiten.
Vorgehen bei Hausschweinen mit dem ASP-Virus
Tritt die Afrikanische Pest bei Hausschweinen auf, wird der infizierte Bestand gesperrt und tierschutzgerecht getötet. Anschließend wird geprüft, wie das Virus eingeschleppt wurde und auf welche Weise es sich möglicherweise bereits weiterverbreiten konnte. Ähnlich wie bei infizierten Wildschweinen werden auch in diesem Fall Schutzzonen eingerichtet. Innerhalb dieser Zonen wird der Tierverkehr für Landwirte erheblich eingeschränkt und es finden umfangreiche Untersuchungen in allen möglicherweise betroffenen Schweinehaltungen statt.
ASP-Schutzmaßnahmen für Landwirte
Neben dem Bau eines für Wildschweine undurchlässigen Wildschutzzauns können Landwirte noch mehr tun, um ihren Bestand vor der ASP zu schützen.
Die allgemeinen Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen sowie die Bestimmungen der Schweinehaltungshygieneverordnung sind strikt zu befolgen. Nur so ist es möglich, zu verhindern, dass sich das Virus über den direkten Tierkontakt oder indirekt über den Menschen überträgt.
Zeigt ein Schwein einschlägige Krankheitsanzeichen, die auf ASP hindeuten, muss sofort ein Tierarzt informiert werden. Dieser entnimmt geeignete Proben und sendet sie an die jeweils zuständige Untersuchungseinrichtung des jeweiligen Bundeslandes. Das ist vor allem dann der Fall, wenn es zu vermehrten Todesfällen im Betrieb oder Allgemeininfektionen mit Fieber geht.
Darüber hinaus können Landwirte die Jäger bei der Schwarzwildjagd unterstützten, indem sie vermehrt Jagdschneisen in Feldern anlegen.
Mobilzäune aus Thüringen: Ein innovativer Schutz gegen die Afrikanische Schweinepest
Einige Landkreise und Bundesländer haben eine Landesreserve an Festzaun- (Spezial-Knotengeflecht und Robinienpfählen) und auch mobilen Zaunsystemen mit unserer Unterstützung angelegt. Im Fall der Fälle wird dieses Material an den Fundort transportiert, um dort schnellstmöglich das Kerngebiet sowie den gefährdeten Bezirk und ggf. die Pufferzone auszuzäunen.
Zur Wahl eines mobilen Zaunsystems kommt es, damit flexibler und schneller gebaut werden kann. Sie benötigen dafür keine großen Maschinen und können auch, wenn es sein muss, durch unwegsameres Gelände Zäune bauen.
Wenn dieser mobile Zaun gebaut ist, ist die Gefahr der Verbreitung des Virus fürs Erste eingedämmt. Direkt im Anschluss wird dann der Festzaun errichtet, um sicher zu gehen, dass keine Bewegung der Schweine mehr stattfinden kann.
Mobilzaun-Reserven für Landkreise:
Ein sicherer Weg zur Selbstvorsorge bei Schweinepest-Ausbrüchen
Die im vorherigen Abschnitt beschriebenen Landesreserven sind genau für einen Vorfall der afrikanischen Schweinepest ausreichend.
Die Zaunumfänge der Kernzone und des gefährdeten Bereichs sind zusammen so groß, dass die Kapazitäten eines Lagers schnell an seine Grenzen stoßen.
Deshalb ist eine Unabhängigkeit der Landkreise von so hoher Bedeutung. Zusammen mit der schnellen Reaktionszeit bilden Sie damit effektive Vorsichtsmaßnahmen im Kampf gegen die afrikanische Schweinepest.
Die Materialien für den Elektrozaun sind gut in Containern zu lagern. Wenn nun ein infiziertes Wildschwein gefunden wird, ist es sofort mit dem Mobilzaunsystem möglich, die Zeit bis zum Festzaunbau zu überbücken.
So können Sie selbst für mehr Sicherheit und bessere Koordinierung im Falle eines Fundes in Ihrem Landkreis sorgen!
Innovative Vorsorge: Unsere Mobilzaun-Technologie als Präventionsmaßnahme im Fokus
Unser Mobilzaunsystem soll ein einfaches Plug & Play System ergeben.
Mit geringer vorheriger Organisation und Vorbereitung sind Sie im Stande, den Zaun, ähnlich wie ein Puzzle im Gelände, einfach aufzubauen.
Sie beginnen mit Montagepfählen, die insgesamt 4 Haspeln besitzen und bilden damit die Anfänge.
Die leichten Fiberglasstäbe werden als Streckenpfähle genutzt und besitzen Isolatoren, die einfach höhenverstellbar im Vorhinein angebracht werden. Wenn alle Pfähle stehen, gehen Sie die einzelnen Bahnen mit den vier Litzen entlang und hängen diese jeweils in die Isolatoren.
Die Stromversorgung kommt anschließend, ebenso wie der Bau der Tore.
Wir werden Sie in allen Arbeitsschritten schulen und können Sie zur Installation der Weidezaungeräte persönlich beraten.
Wir haben viel Erfahrung mit dem Vorbereiten und dem Aufbau des Zauns, der Bereitstellung und Lagerung von Materialien für den Zaunbau und der Schulung von Menschen, die letztendlich vor Ort der Herausforderung „Afrikanische Schweinepest“ gewachsen sein müssen.
Fazit
Die ASP ist Ende 2020 zwar erst in zwei deutschen Bundesländern aufgetreten. Jedoch nehmen die Fallzahlen an infizierten Tieren zu, sodass ein schnelles Handeln durch Politik und Landwirte gefragt ist.
Eine wirkungsvolle Präventionsmaßnahme ist die Errichtung von stabilen Schwarzwildzäunen um Betriebe zur Schweinehaltung herum, um die eigenen Bestände vor dem Kontakt mit infizierten Wildschweinen zu schützen.
Mit ZAUNQ haben Sie einen erfahrenen Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Bau dieser Schutzzäune geht. Gerne beraten und unterstützen wir Sie hierzu in ganz Deutschland.
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Symptome der Afrikanischen Schweinepest?
Die Symptome eines infizierten Tieres ähneln sehr stark den grippeartigen Symptomen, die wir als Menschen auch kennen, wie Abgeschlagenheit, Kraftlosigkeit, Fieber. Auch wegen des Fiebers ist es häufig zu beobachten, dass sich infizierte Tiere in kühle, feuchte Gebiete zurück- ziehen, um sich zu kühlen. Leider macht gerade dieser Umstand es schwierig, die infizierten Tiere zu lokalisieren und zu bergen.
Wann war die letzte Schweinepest in Deutschland?
Die Schweinepest ist erstmalig am 10.09.2020 an einem Wildschwein in Deutschland festgestellt worden. Davor gab es keine nachgewiesenen Fälle. Das Tier wurde im Landkreis Spree-Neiße im Bundesland Brandenburg gefunden.
Ist die Afrikanische Schweinepest für Menschen gefährlich?
Die Schweinepest ist NICHT auf den Menschen übertragbar. Auch andere Tiere bleiben von dem Virus verschont. Es können sich nur Schweine mit diesem Virus infizieren.
Wie verbreitet sich die Afrikanische Schweinepest?
Zum einen kann das Virus direkt durch Körperflüssigkeiten (besonders Blut) von einem Schwein auf das andere übertragen werden. Weiterhin überlebt das Virus aber auch lange Zeit im Boden. Wenn dann ein infiziertes Schwein nicht gefunden wird und verendet, können sich andere Schweine beim Durchwühlen und Aufnehmen des Bodens anstecken. Aber auch der indirekte Weg über Autoreifen, Schuhe, Kleidung oder befallene Lebensmittel ist möglich.
Wie erkenne ich die Afrikanische Schweinepest?
Tiere, die mit dem ASP-Virus befallen sind, zeigen ähnliche Grippesymptome, wie wir Menschen.
Zum Beispiel:
– Fieber
– Schwäche
– Atemprobleme
Aber auch Fressunlust, Bewegungsstörungen und/oder blutiger Durchfall.
Wie gefährlich ist die Afrikanische Schweinepest?
Für Menschen und andere nicht Schweineartige ist die afrikanische Schweinepest gesundheitlich nicht gefährlich. Allerdings bringt diese Viruserkrankung große sozioökonomische Risiken mit sich. Nach dem Fund des ersten infizierten Schweines in Deutschland hat zum Beispiel China sofort jegliche Einfuhr von deutschem Schweinefleisch gestoppt. Die Landwirte müssen hohe finanzielle Belastungen auf sich nehmen, um die Ställe vor dem Eindringen der afrikanischen Schweinepest zu schützen.
Wo gibt es die Afrikanische Schweinepest?
Ursprünglich gab es die afrikanische Schweinepest in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Seit 1995 ist sie auch in Europa nachgewiesen bis 2007 allerdings isoliert auf der italienischen Insel Sardinien. (Quelle: www.efsa.europa.eu/de/topics/topic/african-swine-fever) Ab 2007 gab es den ersten Ausbruch in Georgien und die Ausbreitung der ASP begann ab dort auf die Nachbarländer. Schließlich kam es im Jahre 2020 zum ersten Ausbruch in Deutschland (Brandenburg). In den letzten Jahren kam es zu nachgewiesenen Fällen in Asien, Ozeanien und auf dem amerikanischen Kontinent.
Betroffene Bundesländer in Deutschland bei Wildschweinen:
Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und neu seit Juni/Juli 2024 in Hessen und Rheinland-Pfalz.
Betroffene Bundesländer in Deutschland bei gehaltenen Schweinen:
Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und im Juni/Juli 2024 neue Fälle in Hessen und einen in Mecklenburg-Vorpommern.
Wo kommt die Afrikanische Schweinepest her?
Die afrikanische Schweinepest kommt aus Afrika, besonders aus den Ländern, die südlich der Sahara gelegen sind. Daher auch der Name „afrikanische Schweinepest“.
Wie wird die Afrikanische Schweinepest übertragen?
Die Ausbreitung dieses Virus findet unter anderem so schnell statt, da eine direkte Übertragung von Schwein zu Schwein möglich ist, ebenso aber auch mit einer indirekten Übertragung durch verunreinigte Gegenstände (Autos, Schuhe, Kleidung), kontaminierte Lebensmittel oder Abfälle oder aber auch durch Zecken.
Wo ist die Afrikanische Schweinepest in Deutschland ausgebrochen?
Dabei muss unterschieden werden nach den Ausbrüchen bei Wild- und Hausschweinen:
Bundesländer mit nachweislich infizierten Wildschweinen:
Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen und Rheinland-Pfalz
Bundesländer mit nachweislich infizierten gehaltenen Schweinen (Hausschweinen):
Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Hessen.