Projekt âAuenweidenâ
- Eigenschaften
- Projekt: Deutsche Umwelthilfe
- Grund: Naturschutz
- Besonderheit: Hochwassergebiet, Bahntrasse queeren
- GröĂe der FlĂ€che: 98 ha
- LĂ€nge des Zauns: insgesamt ca. 18 km
- Art des Zauns: 2/3 drÀhtig
- Tierarten: WasserbĂŒffel, Rinder, Pferde
- Art der Bewirtschaftung: GanzjÀhrig, extensiv
- Bauzeit: 3 Wochen
- Ziel der MaĂnahme: Förderung der AuenflĂ€chen im Bereich Triebes/Weida


Am Rande der kleinen Ortschaft Göhren-Döhlen in ThĂŒringen liegt das FFH- Gebiet âWeidatalâ. Dieses Gebiet wird von den beiden noch sehr ursprĂŒnglichen FlĂŒssen Weida und Triebes durchzogen. Hier wird Landwirtschaft, Naturschutz und Hochwasserschutz verbunden. Die Deutsche Umwelthilfe hat in Zusammenarbeit mit der Natura2000 Station Osterland, das Projekt âAuenweidenâ ins Leben gerufen. In diesem Projekt werden 120 ha WeideflĂ€che eingezĂ€unt und ganzjĂ€hrig extensiv bewirtschaftet. 2/3 unserer heimischen Tierarten kommen an oder in Auengebieten vor. Sie nutzen diese als Lebensraum und sie dienen den Arten als Orientierungshilfe und als Wanderrouten. Da liegt es nahe, dass natĂŒrliche und ursprĂŒngliche Auengebiete geschĂŒtzt werden mĂŒssen. Durch die Beweidung mit WasserbĂŒffeln, Rindern und Pferden, wird der Lebensraum fĂŒr diese heimischen Arten erhalten und gefördert. Um diese ganzjĂ€hrige extensive Beweidung mit den Tieren gewĂ€hrleisten zu können benötigt es eine sichere und autarke Zaunanlage.
In dem FFH-Gebiet wurde in 3 Wochen ein ca. 18 km langer Elektrofestzaun mit gerammten RobinienpfĂ€hlen errichtet. Auf der ĂŒberwiegenden Strecke wird mit zwei StahldrĂ€hten in den Höhen 60 cm und 110 cm gearbeitet. An den Bereichen, an denen der Weidezaun parallel zur Bahntrasse verlĂ€uft wurden drei StahldrĂ€hte verbaut, da die Bahntrasse zum Gefahrenbereich 3 zĂ€hlt. Diese S-Bahntrasse durchquert einmal das gesamte Projektgebiet. Dadurch hat sich die Besonderheit ergeben, dass der Strom von der einen auf die andere Seite transportiert werden muss. Die Tiere können an drei Stellen durch hohe Tunnelbögen auf die jeweils andere Weidenseite wechseln. Auch wir haben diese DurchgĂ€nge genutzt um auf einer Höhe von ca. 2 m unseren Strom mit isoliertem Hochspannungskabel von der einen Seite auf die andere zu bringen.

Ăber Uns
Ein weiteres Augenmerk muss auf die Flussquerungen gelegt werden. Dadurch, dass sich die Weida und Triebes, unbegradigt und wild durch die FlĂ€chen schlĂ€ngeln, springt an vielen Stellen der Zaun ĂŒber die GewĂ€sser. An diesen Stellen wurden Pendelelemente mit sogenannten Floodgates eingebaut. Bei einem Hochwasser oder erhöhtem Pegelstand der FlĂŒsse, pendelt das Zaunelement mit der FlieĂrichtung und bei zu hoher Belastung, reiĂt der untere Bereich an einer Sollbruchstelle. Wenn das Pendelelement von dem Wasser umspĂŒlt wird, sorgt das Floodgate dafĂŒr, dass die im Wasser hĂ€ngenden DrĂ€hte abgeschaltet werden, der ĂŒbrige Elektrozaun aber seine Funktion aufrechterhĂ€lt.


Dadurch, dass das Gebiet sehr weitlĂ€ufig, schlecht ĂŒberschaubar und nicht zu jeder Jahreszeit befahrbar ist, ist die ZaunĂŒberwachung ein wichtiges Thema. Es werden ca. 15 Monitore entlang der Zauntrasse installiert. Diese geben sofortigen Alarm, wenn ein Spannungsabfall registriert wird. Dazu kann der Bewirtschafter oder der Weidewart, jederzeit auf einer App kontrollieren, ob eine BeschĂ€digung am Zaun vorliegt. Das spart Zeit und Geld.





