Festzaunbau an der Werre (Halbinsel DarĂ-Zingst)
- Eigenschaften
- Projekt / Auftraggeber: Gut DarĂ
- Grund: Naturschutz, WiedervernÀssung der FlÀchen
- GröĂe der FlĂ€che: 51 ha
- LĂ€nge des Zauns: 3,5 km
- Art des Zauns: Elektrozaun, 3 und 2 drÀhtig
- Tierart: WasserbĂŒffel
- Art der Bewirtschaftung: extensiv
- Ziel der MaĂnahme: Schaffung und Erhaltung von LebensrĂ€umen und BrutplĂ€tzen


Auf der Halbinsel Fischland-DarĂ-Zingst steht der Naturschutz neben dem Tourismus an oberster Stelle. Das Gut DarĂ bewirtschaftet dort seine FlĂ€chen nach höchsten ökologischen Standards. Die HĂ€lfte dieser FlĂ€chen liegt im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.
Das neueste Projekt befindet sich östlich des GutsgelĂ€ndes, direkt angrenzend an den Saaler Bodden. Hier wurden 51 ha Uferbereiche und KĂŒstenĂŒberflutungszonen entlang des Fahrradweges von Ahrenshoop nach Zingst, mit einem 3 zĂŒgigen Elektrozaun eingezĂ€unt. Diese FlĂ€chen sind prĂ€destiniert fĂŒr die Beweidung mit WasserbĂŒffeln. Die BĂŒffel fĂŒhlen sich im Gegensatz zu den klassischen Rinderrassen in den feuchten Bereichen sehr wohl und fressen neben GrĂ€sern auch fast jegliche Arten von Ufervegetation. Um die 80 Jungbullen der WasserbĂŒffel sicher auf der Weide halten zu können, wurde ein Festzaun mit 3 DrĂ€hten entlang des Radweges errichtet. An den drei Seiten, an denen nicht stĂ€ndig das Wasser des Boddens ansteht und keine nassen BodenverhĂ€ltnisse herrschen, wurden alle 8 Meter RobinienpfĂ€hle mit der hydraulischen Pfahlramme in den Boden gerammt. Die Besonderheit bei diesem Projekt war die Seite, die zum Bodden abschlieĂt. An diesen Ăberflutungskanten gibt es einen Wechsel des Wasserstandes von bis zu 50 cm. Aufgrund dessen wurden dort EcopfĂ€hle und 2x Spezialstahldraht verbaut. An der Wasserkante entlang konnte nur das selbstfahrende Raupenfahrzeug mit integrierter Pfahlramme genutzt werden. Auf den feuchten Wiesenbereichen können keine normalen Maschinen fahren. Durch das Raupenfahrwerk und die breiten Gummiketten wird das Gewicht besser verteilt und verhindert so das Versinken in dem schlammigen Boden.

Ăber Uns
Diese Ăberflutungsgebiete sind wichtige und hochwertvolle FlĂ€chen fĂŒr den Naturschutz. Vor ca. 100 Jahren wurden GrĂ€ben zur EntwĂ€sserung angelegt, um die Bereiche fĂŒr die Landwirtschaft nutzbar zu machen. Heute möchte man das genaue Gegenteil, nĂ€mlich die WiedervernĂ€ssung. Durch die Beweidung mit den WasserbĂŒffeln wird die Ufervegetation niedrig gehalten, so dass das Schwarzwild weniger Einstandmöglichkeiten hat und gleichzeitig BrutplĂ€tze fĂŒr die Wasservögel geschaffen werden. Zugleich verteilen die BĂŒffel Dung auf der FlĂ€che und fördern so die Insektenentwicklung und somit die BiodiversitĂ€t.


Die gesamte MaĂnahme hat das Ziel, durch die Bewirtschaftung den Lebensraum fĂŒr verschiedene Arten wiederherzustellen und zu erhalten. Gleichzeitig können die Touristen entlang des Radweges die Verbindung zwischen der Landwirtschaft und dem Naturschutz hautnah erfahren und erleben.