Zaunbau-Projekt Bad Salzungen
- Eigenschaften
- Projekt: 59 ha bei Bad Salzungen
- Länge des Zaunes: 3,98 km
- Art des Zauns: Robinienpfähle alle 8 m, Stahldraht, 3-zügig
- Bauzeit: 14 Tage (Zaun, Tränke, Unterstände)
Das NABU-Projekt im Naturschutzgebiet „Erlensee-Maiwiesen“ liegt in der Werraaue zwischen Bad Salzungen und Barchfeld-Immelborn im Wartburgkreis und war für uns ein ganz spezielles Projekt. Dieses Gebiet wird noch jährlich von der Werra überflutet und bietet einen einzigartigen und vielseitigen Lebensraum für viele verschiedenen Pflanzen und Tiere.
Um diese Naturlandschaft weiterhin erhalten und sogar verbessern zu können wurden nun 59 ha mit einem 3,98 km langen, 3-drähtigem Elektro-Festzaun eingezäunt. Auf dieser Fläche weiden aktuell schon 18 Wasserbüffelbullen. Ziel des Projektes ist es, dass die Büffel das Schilf zurückdrängen und somit einen Flächenverlust durch Schilfbewuchs vermeiden. Perspektivisch werden noch Konikpferde auf die Fläche integriert, die den Wasserbüffeln unter die Arme greifen sollen.
Wasserbüffelbullen beim Weiden
Über Uns
Durch die jährlichen Überflutungen mussten wir die Arbeiten möglichst im Spätsommer und vor dem Herbst durchführen und abschließen. Der 3,98 km lange Elektro-Festzaun wurde mit gerammten Robinien-Rundpfählen errichtet und musste dreimal sogenannte Entwässerungsgräben queren. Dafür wurden Metallketten an unseren stromführenden Spezialdraht montiert, welche dann Richtung Graben herabhängen und ebenfalls unter Spannung stehen, bei erhöhten Wasserständen aber die Gräben und das fließende Wasser nicht beeinträchtigen. Überall dort, wo mit Überflutungen zu rechnen ist, wurden ebenfalls sogenannte Flood-Gates montiert. Dieses Zubehör misst den Widerstand im System. Wenn dieser ein bestimmtes Maß überschritten hat, weil zum Beispiel der unterste Draht unter Wasser steht, wird dieser Draht abgeschaltet. Der Rest des Weidezaunes wird aber trotzdem weiter mit Strom versorgt und kann so die Hütesicherheit gewährleisten.
Um den Tieren in Überflutungszeiten einen trockenen und geschützten Ort anzubieten, wurde schon vor dem Zaunbau ein Fluthügel errichtet. Dort installierten wir eine frostsichere Balltränke und zwei große Unterstände für die Tiere. Der eine Unterstand dient zu Hälfte auch als Strohlager. Auf der Kante des Fluthügels wurde ein stabiler Knotengeflechtzaun mit 2-drähtiger innerer Bestromung gebaut. So ist es möglich mit den Tieren sicher auf dem Hügel zu arbeiten, z.B. wenn eine Verladung ansteht oder wenn die jährliche Veterinäruntersuchung stattfindet. Hierfür haben wir auch auf dem Fluthügel einen festen Fangstand mit Eintreibebogen und Treibgang aus Robinie errichtet.
Interesse geweckt? Lesen Sie hier den Artikel des MDR Thüringen zum Thema: “Lebende Rasenmäher: Wasserbüffel grasen in der Werraaue“.
